Studie zur Attraktivität von Familienunternehmen

Nein, nicht schon wieder eine Studie. Ich höre schon den “kleinen Aufschrei” in der HR-Szene. Doch es muss sein und ich denke, es lohnt sich.

Gestern Abend bekam ich von Andrea Schmitz, Referentin Strategic Recruiting bei der Franz Haniel & Cie. GmbH, eine interessante Studie von Kienbaum Communications und Haniel zu der Frage “Großkonzern oder Familienunternehmen: Wer ist der attraktivere Arbeitgeber?”.

Die Studie wurde von 286 Studierenden der Wirtschaftswissenschaften unterschiedlichster Studienabschlüsse beantwortet. Dann schauen wir einmal rein:

Top 5 zur Frage “Welche Rolle spielen die folgenden Faktoren bei Ihrer Arbeitgeberwahl„?”

1. Entwicklungsperspektiven/Karriereoptionen – 72 % sehr wichtig

2. Kollegiales Arbeitsklima – 72 % sehr wichtig

3. Eigenverantwortliches Arbeiten/freie Gestaltungsmöglichkeiten – 56 % sehr wichtig

4. Work-Life-Balance – 53 % sehr wichtig

5. Identifikation mit dem Unternehmen – 44 % sehr wichtig

Ich greife mir einmal den Platz 3 heraus – Eigenverantwortliches Arbeiten und freie Gestaltungsmöglichkeiten. Dies wird für alle Arbeitgeber eine Herausforderung und dieser muss man sich stellen. Noch zeigen bei weitem noch nicht alle Unternehmen erste Anstalten sich in diese Richtung zu entwickeln. Dies ist eine Chance für Unternehmen mit flacheren Hierarchien und flexiblen Strukturen.

Die Studenten haben sich übrigens bei der Wahl zu 60 Prozent für die Familienunternehmen entschieden. Hierfür sprachen eben die flacheren Hierarchien, größere Gestaltungsspielräume, mehr Freiheiten, mehr Menschlichkeit und z.B. das “mitwachsen-können”.

Erst einmal wurde auch die Frage gestellt, welche der aufgeführten Familienunternehmen sind Ihnen wie gut bekannt. (Angabe = Summe aus sehr gut bekannt und gut bekannt)

1. Aldi – 99 %

2. Lidl – 96 %

3. Dr. Oetker – 95 %

4. Bosch – 95 %

5. Otto Group – 94 %

6. Henkel – 93 %

7. Douglas – 87 % (51+36)

8. Bertelsmann – 95 % (49 +46)

9. Beiersdorf – 77 %

10. Tengelmann – 73 %

11. Schäffler – 57 %

12. Haniel – 35 %

13. Heraeus – 10 %

Man sieht, am Ende wird es ganz schön dünn. Heraeus ist bei 63 und Haniel bei 39 Prozent unbekannt. Hier gilt es für diese Unternehmen auch den Hebel anzusetzen. Doch wir wissen ja, bekannt heißt nicht gleich attraktiv.

Denn hier verschiebt sich das Ranking noch einmal.

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Insgesamt haben die Studenten die Kriterien Arbeitgeberattraktivität, Image, Karrierechancen, Beständigkeit und Corporate Responsibility bewertet. Hieraus ergab sich speziell für den Punkt Arbeitgeberattraktivität anhand der Platzvergabe von 1-13 das folgende Ranking. Nähere Informationen hierzu finden Sie in der Studie. Anfragen z.B. an Dietmar Borchert von Haniel unter dborchert@haniel.de.

Das Ranking zur Arbeitgeberattraktivität im Überblick:

1. Bosch

2. Henkel

3. Bertelsmann

4. Dr. Oetker

5. Beiersdorf

6. Otto

7. Douglas

8. Aldi

9. Schaeffler

10. Tengelmann

11. Haniel

12. Lidl

13. Heraeus

Sie sehen, speziell bei Lidl und Aldi zeigt sich, dass bekannt nicht attraktiv heißen muss. Doch Heraeus und Haniel müssen aus der Deckung kommen und den Studenten ihr Gesicht zeigen. Auch hier bieten sich mit Employer Branding im Social Web interessante zusätzliche Möglichkeiten an.

Zwei Ergebnisse habe ich mir noch herausgegriffen. Die Studenten wurden gefragt, welche Unternehmen ihrer Meinung nach für die Attribute familienfreundlich und innovativ stehen.

Bei “familienfreundlich” gab es eine kleine positive Überraschung (für mich auf jeden Fall). Auf Platz 1 landet hier mit 17 % Douglas, gefolgt von Bosch mit 15 und Beiersdorf mit 13 Prozent.

Und bei “innovativ” ist die Überraschung nicht so groß. Hier liegt Bosch mit 23 Prozent vorn. Es folgen Beiersdorf mit 18 und Otto mit 14 Prozent. Hamburg scheint ein innovativer Standort zu sein. Glückwunsch an den Norden. 😉

Was für Attribute werden mit börsennotierten Großkonzernen und Familienunternehmen? Hierzu eine Graphik:

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Die Studie zeigt interessante Ansätze auf, vor allem werden die Unterschiede bei den betrachteten Familienunternehmen teilweise sehr deutlich sichtbar. ich bin einmal gespannt, wie speziell Haniel auf die Ergebnisse reagieren wird. Wir werden dies auch beobachten und bedanken uns noch bei Haniel und Kienbaum für die Bereitstellung der Ergebnisse.

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